Für Menschen mit Psychosen
Station 1: Psychosen
Während einer psychotischen Krise kann ein Mensch den Bezug zur Realität verlieren. Dessen Handlungen sowie Reaktions- und Kommunikationsweisen sind für Andere oft schwer nachvollziehbar. Auf unserer Station finden Menschen in einer solchen Krise zunächst Schutz und Sicherheit. Geduldig und verständnisvoll begleiten wir die Patient*innen. Wir unterstützen sie bei der Realitätsorientierung und helfen, den Zugang zu den eigenen Fähigkeiten wiederzuerlangen. Unsere Arbeit basiert auf dem Safewards-Modell. Die stationäre Behandlung verstehen wir als notwendige Unterstützung in einer krisenhafteren Zuspitzung oder am Beginn der Erkrankung, die in einen Gesamtbehandlungsplan eingebettet ist.
Die Behandlung erfolgt behutsam und in enger Abstimmung mit den Patient*innen und bei Wunsch mit den Angehörigen. Als Grundlage erstellen wir mit den Patient*innen einen individuell angepassten Tages- und Wochenplan. Dies wirkt unterstützend bei der oftmals verlorengegangenen Selbststrukturierung. Wichtig ist uns, mit den Betroffenen eine gute Balance zwischen einerseits dem hohen Rückzugs- und Schutzbedürfnis und anderseits einer Aktivierung und Rückkehr ins Leben zu finden. Dafür entwickeln wir ein umfassendes Therapiekonzept, das laufend angepasst wird. Dies kann beispielsweise umfassen:
- eine zielführende medikamentöse Behandlung
- psychotherapeutische Einzel- und Gruppenangebote
- psychoedukative Angebote zur Informationsvermittlung und Aufklärung über die eigene Erkrankung
- Metakognitives Training
- Ergotherapie
- Soziales Kompetenztraining
- Sport- und Bewegungsangebote
- Unterstützung bei der Verrichtung von Alltagsaufgaben
- Außenaktivitäten
- Koch- und Backgruppen
In den täglichen Morgenrunden besprechen wir aktuelle Probleme und die Anpassung der Tagesaktivitäten.
Behandlungsziele und Ausblick
Primäres Behandlungsziel ist es, die akute Krankheitsphase zu bewältigen. Darüber hinaus versuchen wir, die Patient*innen über ihre Krankheit zu informieren, ihnen ein Krankheitsverständnis zu vermitteln und mögliche persönliche Auslöser für ihre Krankheit aufzuspüren. Zudem erarbeiten wir mit ihnen Perspektiven, um mit der Erkrankung umzugehen sowie zur weiteren Rekonvaleszenz.
Während der stationären Behandlung planen wir so früh wie möglich gemeinsam mit Patient*innen und deren Angehörigen oder Betreuungspersonen die weiterführende Behandlung nach der Entlassung. Wir sind in ein Netzwerk, bestehend aus verschiedenen Anbieter*innen ambulanter Hilfen, eingebunden. Dadurch können wir frühzeitig die weitergehende Unterstützung durch nachsorgende Einrichtungen und Fachärzt*innen anbahnen.